Wenn ich Fotos von mir anschaue kann ich es manchmal gar nicht glauben, wie lang meine Haare geworden sind. Man selbst nimmt das ja oft nicht so richtig wahr. Auf Bildern, vor allem von hinten, sehe aber auch ich den Unterschied. Mir gefällt die Länge (ich hatte noch nie so lange Haare) eigentlich sehr gut. Nur ganz selten hätte ich mal wieder Lust auf eine Veränderung, die aber leider sehr lange bleiben würde und deshalb warte ich erstmal ab 😉 Was mir bisher nicht bewusst war: Lange Haare sind mega pflegeintensiv. Nicht nur, dass es ewig dauert, bis sie mal trocken sind. Auch der Waschvorgang an sich und vor allem das anschließende Bürsten dauern ewig. Aber, wir wissen es alle, wer schön sein will muss leiden. Ich habe mich mal etwas “eingelesen” und im Netz nach den besten Tipps für die richtige Pflege für langes Haar gesucht. Damit das Wissen auch euch nützt, kommen heute meine ultimativen Pflegetipps.
Bis man wirklich lange und gesunde Haare sein eigen nennen darf, liegt meist ein langer Weg hinter einem. Haare wachsen im Schnitt 12 bis 15 Zentimeter pro Jahr. Hat man dann noch einen, durch diverse Friseurbesuche und Friseurwechsel verhunzten Stufenschnitt, dauert es sehr lange bis alle Haare (fast) gleich lang sind. Um genau zu sein ging das bei mir jetzt 5 Jahre… Echt krass irgendwie, also ich schneide sie erstmal nicht ab! Hier kommen meine Tipps:
Lange Haare richtig Pflegen 10 Tipps
Tipp Nr. 1: Shampoo immer gründlich auswaschen
Wie oft ihr die Haare wascht, hängt von eurem Haarzustand ab. Es wird gemunkelt, dass Haare, durch zu häufiges waschen fettiger werden, ob das stimmt weiß ich allerdings nicht. Meine Haare sind überhaupt nicht fettig und werden es irgendwie auch nicht. Ich wasche sie deshalb dreimal die Woche. Ich würde sie gerne öfter waschen, denn ich liebe diese frische Gefühl, aber ich bin dafür ganz ehrlich zu faul… 😉
Wichtig ist, dass man nicht zu viel Shampoo (eine walnussgroße Menge reicht völlig aus) nimmt, dieses nur am Ansatz aufträgt und danach sofort und gründlich ausspült. Bleibt Shampoo im Haar, wird dieses durch die darin enthaltenen Seifenbestandteile ausgetrocknet. Außerdem lassen Seifenrückstände die Haare schnell fettig erscheinen und können sie beschweren. Kaltes Wasser am Ende des Waschgangs spült die Rückstände am besten aus und verhilft außerdem zu einem schönen Glanz. Mache ich allerdings auch nie 😉
Tipp Nr. 2: Zu heiße Temperaturen vermeiden
Egal worum es geht: Zu heiße Temperaturen schaden dem Haar. Besonders lange Haare sind, da sie, insbesondere in den Spitzen schon eine sehr lange “Reise” hinter sich haben, eh schon sehr strapaziert. Rückt man ihnen dann noch mit zu heißen Temperaturen auf die Pelle hört für sie der Spaß auf und sie werden trocken und brüchig, genau das wollen wir aber vermeiden.
Sowohl beim Wasser, als auch beim Fön und vor allem bei Glätteisen und Co. gilt: Runter mit den Temperaturen. Heißes Wasser fördert außerdem, dass Farbe schneller verblasst. Das Haar quillt beim Waschvorgang auf und die Farbe kann schneller entweichen. Je heißer das Wasser, desto mehr ist das der Fall.
Vor dem Föhnen, glätten und / oder locken würde ich immer eine schützende Emulsion o.ä. auftragen. Die Haare werden so vor zusätzlichen Strapazen geschützt.
Tipp Nr. 3: Immer eine Spülung verwenden
Seit meine Haare so lang sind verwende ich immer eine Spülung. Wenn ich das nicht tue, komme ich mit der Bürste überhaupt nicht mehr durch… Mit Spülung geht es wenigstens so einigermaßen 😉
Tipp Nr. 4: Sanft zu den Haaren sein
Sowohl beim Haare waschen als auch beim trocken rubbeln gilt: Bitte sanft vorgehen. Je mehr man dies beachtet, desto weniger Knötchen bilden sich. Die Haare also lieber im Handtuch sanft andrücken, als trocken rubbeln. Wenn man die Haare nach dem Waschen entwirrt nicht an ihnen reißen (auch nicht, wenn man so ungeduldig ist wie ich), sondern lieber ganz vorsichtig entwirren.
Beim Föhnen gilt nicht die heißeste Stufen wählen und immer in Fallrichtung föhnen. Föhnt man von unten nach oben, also über Kopf, nimmt man dem Haar den Glanz und fördert Spliss.
Wenn ihr eure Haare mit einem Glätteisen glättet, muss das Haar hierfür komplett trocken sein. Alles andere schadet den Haaren extrem, da die Hitze in feuchtem Zustand noch mehr zusetzt.
Tipp Nr. 5: Von unten mit dem Entwirren beginnen
Wenn lange Haare trotz Spülung und vorsichtigem Trocknen entwirrt werden müssen, am besten von unten damit beginnen. Wenn man von oben damit anfängt schiebt man die Knoten nämlich immer weiter nach unten und das Gewirr wird immer schlimmer. Ich benutzt hierfür übrigens den guten alten Tangle Teezer. Falls ihr eine (bessere) Alternative kennt, gerne her damit. Am besten ihr kämmt die Haare erst durch, wenn sie getrocknet sind. Nasses Haar ist dehnbarer und es entstehen somit beim kämmen leichter Schäden. Wenn man die Haare bürsten will, am besten kämmen und nicht bürsten. Kämmen entwirrt die Haare, besonders im nassen Zustand, besser.
Tipp Nr. 6: Gesunde Ernährung
Natürlich darf ein einem solchen Beitrag auch ein Hinweis auf eine gesunde und ausgewogene Ernährung nicht fehlen. Für gesunde Haare sind vor allem Zink, Eiweiß, Vitamin C und Eisen wichtig. Was bei mir hilft sind außerdem Silicea Tabletten. Die gibt es u.a. bei dm und Co. Fragt mich bitte nicht nach einem wissenschaftlichen Nachweis, meinen Haaren tun die Tabletten jedenfalls gut 😉
Ach so, Stress ist übrigens ein Haare-Killer… Ups…
Tipp Nr. 7: Bürsten, bürsten, bürsten
Schon unsere Omas schworen auf die allseits bekannten 1000 Bürstenstriche pro Tag. Ob es wirklich so viele sind, weiß ich nicht. Was allerdings nachgewiesen ist, ist dass (Bürsten) Massagen den Blutfluss und somit auch das Haarwachstum stimulieren. Außerdem gelangt durch das Bürsten der Talg aus der Kopfhaut in den Rest der Haare und verleiht auf diese Weise einen natürlichen Glanz. Hört sich erst Mal eklig an, ist aber so. Ich würde hierfür nach Möglichkeit eine große Bürste aus Naturhaar verwenden. Plastikborsten sind auf Dauer nicht gut für Haar und Kopfhaut und lassen sie außerdem schneller “elektrisch” werden.
Tipp Nr. 8: Auf die richtigen Haargummis achten
Haargummis mit Metallelementen lassen die Haare super schnell brechen. Ich habe früher nicht darauf geachtet, merke jedoch, seitdem ich sie nicht mehr verwende, einen großen Unterschied. Am besten sollen die Spiralgummis sein, welche mir allerdings nicht so gut gefallen und meine langen Haare oft auch gar nicht halten. Ich verwende ganz normale, dünnere Haargummis von dm.
Außerdem solltet ihr darauf achten, eure Haare nicht zu streng nach hinten zu binden. Auch auf diese Weise brechen lange Haare sehr schnell ab. Ich trage sie so oft es geht offen, oder nur locker hochgesteckt.
Tipp Nr. 9: Wenn möglich Luft trocknen
Das ist natürlich, besonders jetzt wo es wieder kälter wird, leichter gesagt als getan, aber glaubt mir: eure Haare werden es lieben. Wann immer es geht lasse ich meine Haare an der Luft trocknen. Das hat, zumindest in meinem Fall, außerdem den Vorteil, dass meine Naturwellen zum Vorschein kommen, welche ich, seit ich sehr lange Haare habe, auch sehr gerne mag. Nur meinen Pony föhne und glätte ich IMMER. Der würde mir sonst nämlich wie wild vom Kopf abstehen. Meine restlichen Haare föhne ich nur, wenn es gar nicht anders geht und dann auch nie ganz trocken. Keine Ahnung, ob ich es mir einbilde, aber ich glaube meine Haare mögen es 😉
Tipp Nr. 10: Einmal pro Woche eine Haarkur verwenden
Auch diesen Tipp versuche ich so gut es geht umzusetzen und auch er wirkt Wunder. Am allerbesten ist es, die Kur ca. 10 Minuten einwirken zu lassen. Jetzt im Winter bietet sich dafür ein gemütliches Vollbad an. Die Kur nur in die Haarlängen und Spitzen geben. Meine Haare danken es mir. Momentan benutze ich noch die letzten Reste meine Haarkur von Lush. Mal schauen, welche ich als nächstes probiere. Habt ihr Tipps?
Tipp Nr. 11: Haaröl und Hitzeschutz
Außerdem verwende ich zusätzlich zur Haarkur nach jeder Haarwäsche ein Haaröl. Ich habe bisher mehrere ausprobiert. Im Moment benutze ich eins von L ´oreal, welches ich sehr gut finde. Ich knete es immer in die Spitzen, die sind es nämlich auch, welche bei mir am meisten strapaziert sind. In meinen Pony mache ich außerdem einen Hitzeschutz, da ich ihn, wie gesagt, täglich glätten muss.
Tipp Nr. 12: Nachts einen Zopf flechten
Nachts bekomme ich ehrlich gesagt die meisten Knoten, oder wie man bei uns sagt, “Hexen” in meine Haare. Insbesondere, wenn ich mit noch leicht feuchten Haaren ins Bett gehe. Aus diesem Grund habe ich vor Kurzem angefangen, mir die Haare nachts zu einem lockeren Zopf zu flechten. Anfangs dachte ich, dieser würde mich beim schlafen stören, aber das Gegenteil ist der Fall. Vorher lag ich nachts oft auf meinen Haaren. Jetzt sind sie sauber verstaut und morgens viel weniger “verwirrt”, im Gegensatz zu mir, aber das ist ein anderes Thema 😉
Lange Haare richtig pflegen – Zusammenfassung
- Wascht euer Shampoo immer gründlich aus und verwendet nicht zu viel
- zu heiße Temperaturen egal ob beim Wasser oder Styling generell vermeiden
- Immer eine Spülung verwenden
- Die Haare möglichst sanft behandeln
- Wenn die Haare verheddert sind, von unten mit dem Entwirren beginnen
- Achtet auf eine gesunde Ernährung.
- Bürsten ist super für die Haare
- Auf Haargummis mit Metallteilen verzichten
- Die Haare möglichst an der Luft trocknen lassen
- Einmal pro Woche eine Haarkur machen, möglichst lange einwirken lassen
- Vor dem stylen Haaröle und/oder Hitzeschutz verwenden
- Nachts die Haare zum Zopf flechten. Auf diese Weise werden Knoten vermieden
Habt ihr noch Tipps für die richtige Pflege von langen Haaren, welche ich vergessen habe?
Kommentare ( 10 )
Sue
Liebe Neele,
dies ist die erste Liste, die nicht mit dem erhobenen Zeigefinger daherkommt, sondern sehr ehrlich ist, weil du zugibst, dass du auch nicht alles perfekt durchführst. Ich denke, so geht es allen, denn es gibt im Leben nunmal auch wichtigeres als perfekte Haare! Danke dafür!
Vor allem das Von-unten-nach-oben-durchkämmen ist so ein guter Tipp, weil er so simpel ist, aber wirklich das Kämmen erleichtert und die Haare weniger verknoten lässt!
Ein Tipp von mir ist, sich nicht verrückt machen, wenn die Spitzen eben trockener sind und hin und wieder brechen oder man etwas Spliss hat. Das ist bei langem Haar normal, denn die Spitzen sind eben schon viele Jahre alt und werden irgendwann trocken und rissig, da sie ja vom Körper auch nicht mit versorgt werden.
Ich kenne in meinem Umfeld niemanden mit langen Haaren, der gar kein Spliss oder Haarbruch hat. Dieser Anspruch wird von der Werbung kreiert, um mehr zu verkaufen. Niemand sollte deswegen ein schlechtes Gewissen bekommen und ein Vermögen in Produkte investieren. Wer deine Tipps befolgt, tut genug für sein Haar 🙂
Neele Hofmann
Ganz, ganz lieben Dank liebe Sue!!! Das freut und beruhigt mich sehr 🙂 Aktuell überlege ich, meine Haare wieder etwas abzuschneiden, da sie schon ziemlich leiden und auch immer dünner werden. Mal sehen. Ganz liebe Grüße an dich, Neele
Inez
Lovely tips for hair.
Inez | My Small World
Neele Hofmann
Thank you!
Ester
Toller Artikel! Lasse meine Haare jetzt auch wieder wachsen da ich die lästigen, splissigen Stufen wegschneiden musste und wir wissen ja alle wie wichtig eine richtige Haarpflege in dieser Zeit ist. Besonders mag ich deine Gedanken über heiße Temperaturen hab nie daran gedacht dass sie die Haarfarbe beeinflussen können :0
Wie schön deine Haare sind, diese Farbe ist echt hammer *_*
Daaanke für die wunderbaren Ideen 😉
/Ester <3
Neele Hofmann
Ganz lieben Dank Ester! Es freut mich sehr, dass der Beitrag dir weiterhelfen konnte. Liebe Grüße aus Freiburg, Neele
Annabell
Ich vertrage leider nicht das Haaröl von Loreal. Da ist irgendeine Substanz drin, worauf ich allergisch reagiere. Kennst du auch ein gutes Haaröl ohne Duftstoffe?
Neele Hofmann
Oh mist! Bei Duftstoffen kenne ich mich gar nicht aus, weil ich mir alles ins Gesicht bzw. die Haare schmieren kann. Aber schau doch mal bei Elina von bareminds.de vorbei. Sie eine wahre Beautyexpertin und beantwortet auch gerne Fragen. Liebe Grüße Neele
Kerstin
Echt mega gute Tipps! Vielen Dank dafür, werde auf jeden Fall mal was ausprobieren.
LG Kerstin
Neele Hofmann
Vielen lieben Dank 🙂