So ihr Lieben, heute geht es hier mal wieder etwas “ernster” zu. In den anderen Teilen meiner Serie “Kennt ihr das auch” ging es ja eher um lustige Themen. Heute mache ich mir Gedanken zum Thema Beruf vs. Berufung. Fast jeder der älter als sagen wir mal Mitte/Ende 20 ist, übt ja in der Regel irgendeinen Beruf aus. Ob damit auch die eigene Berufung einhergeht ist nicht immer gesagt.
Doch was bedeutet das überhaupt “Berufung”. Ist dieser Begriff nicht eigentlich viel zu hochtrabend, für die Jobs, die die meisten von uns ausüben? Sollte man diesen Begriff nicht lieber für Mönche, Nonnen oder zumindest die Menschen verwenden, welche sich mit Herzblut um andere kümmern, beispielsweise in einem Hospiz, Krisengebieten o.ä.? Ich finde, nicht unbedingt. Berufung ist ja etwas zu dem man sich selbst berufen fühlt. Das kann durchaus auch Jobs betreffen, die weniger “weltverbessernd” sind. Aber auch Hobbys können eine Berufung sein, bzw. kann man eine solche darin finden, wenn es der eigene (aktuelle) Job vielleicht nicht ist.
Haben wir alle zu viel Zeit?
Man könnte sich im Zuge dessen aber auch die Frage stellen, ob wir vielleicht alle viel zu viel Zeit haben, um uns über solche Themen überhaupt Gedanken zu machen. Vor nicht allzu langer Zeit übte man seinen Job schlicht und ergreifend deshalb aus, um seine Familie zu ernähren und abends etwas zum Essen zwischen den Zähnen zu haben und nicht um irgendwelche Träume zu verwirklichen. Und es gibt nicht wenige Teile auf dieser Welt wo das noch heute der Fall ist. Man kann seinen Job auch einfach als das ansehen, was er für sehr viele Menschen nun mal ist: Ein Mittel zum Zweck, denn von irgendwas müssen wir ja nach wie vor unsere Rechnungen bezahlen…
Nichts desto trotz haben sich die Zeiten geändert und sehr viele Menschen machen sich Gedanken über den Sinn oder Unsinn der Tätigkeit, welcher man nunmal die meiste Zeit seines Lebens nachgeht. Ich finde es in unserer Welt durchaus berechtig, sich diese Frage ab und zu stellen. Um sich die Frage nach der eigenen Berufung beantworten zu können, muss man natürlich erst einmal wissen, was die persönliche Berufung überhaupt ist, und, nicht weniger schwierig, diese, sollte man sie gefunden haben, auch zulassen. Dabei muss eine Berufung nicht immer etwas konkretes sein, bzw. es muss nicht immer ein bestimmter Job o.ä. dahinterstecken. Es gibt zum Beispiel viele Menschen die sich einfach immer “berufen” fühlen anderen zu helfen und dies mit völliger Hingabe und ohne einen Gedanken an sich selbst zu verschwenden gerne tun. Die Berufung ist hier also anderen zu helfen. Dafür muss man natürlich nicht sofort den Job wechseln, denn anderen Menschen kann man auch sehr gut in seiner Freizeit helfen. Sollte die Freude daran aber so groß werden, dass einem der Job, welchen man ausübt, so gar nichts mehr gibt, lohnt es sich natürlich darüber nachzudenken, wie man das ändern kann und dies dann, wenn es irgendwie geht, auch zu tun.
Was ist meine Berufung?
Ich selbst habe meine Berufung (glaube ich) noch nicht gefunden. Es gibt sehr viele Dinge die mir sehr viel Spaß machen, eines der Ergebnisse könnt ihr hier kontinuierlich mitverfolgen. Ob man hier von einer Berufung sprechen kann, weiß ich allerdings nicht. Denn, wie gesagt, ist die Definition einer Berufung, wie ich finde, nicht ganz so einfach. Vielleicht sollte man lieber sagen, dass es viele Dinge gibt, die mir sehr viel Spaß machen und die mir sehr leicht fallen. Dazu gehört das Schreiben, der Kontakt und der Austausch mit anderen Menschen und natürlich alles rund um das Thema Mode. Umso glücklicher bin ich, all diese Themen hier miteinander vereinen und mit anderen, nämlich euch, teilen zu können. Ob das nun eine Berufung ist oder nicht, es macht auf jeden Fall unglaublich viel Spaß und das hoffentlich noch sehr lange!
Habt ihr eure Berufung gefunden und wie wichtig findet ihr das überhaupt für Job und/Privatleben?
Kommentare ( 29 )
Bernd
Sehr sehr toller Post liebe Neele! Als Banker kann ich vieles von dem Gesagten nur bestätigen.
Man geht arbeiten und übt seine Tätigkeit aus um die Familie zu ernähren und Rechnungen zahlen zu können, aber im Gegensatz zu Ärzten. Soldaten oder Krankenschwestern bewirkt man oft nicht viel. Aus dem Grund sollte man seine “Berufung” auch versuchen im Privatleben zu finden.
Liebe Grüße aus Trier
Bernd – http://www.STYLEandFITNESS.de
Neele
Danke! Ja, das ist schon krass, wie viele Menschen einem Job nachgehen “nur” um Geld zu verdienen. Das ist natürlich nicht schlecht, aber ich finde gerade wenn man im Privaten seine “Berufung” gefunden hat, stellt man fest, wie viel man leisten kann, wenn man richtig Spaß an der Arbeit hat. Was nicht ist kann ja noch werden, wir werden bestimmt noch ganz berühmte Blogger 😉 😉 Liebe Grüße zurück, Neele
Jenny
Da gebe ich Bern Recht…Beruf und Berufung sind schwierige Themen….
Meine Berufung ist ganz klar Lehrerin zu sein, da ich keinen Studienplatz bekommen habe, ging mein Weg in eine andere Richtung. Heute habe ich auch viel Freude an meinem Blog und dem Schreiben generell, meinen Job beim Fernsehen mache ich auch gerne und um meine Familie zu ernähren. Trotzdem ist es nicht meine Berufung.
Ich gebe privat noch Nachhilfe, um dort meiner Berufung ein wenig nachzugehen. Allerdings werde ich immer ein wenig wehmütig, wenn ich z.B. eine Grundschule betrete!
Liebe Grüße
Jenny
http://www.fitandsparklinglife.com
Neele
Wow, das ist ja schon mal toll, dass du deine Berufung so genau benennen kannst. Und krass, dass es aus solchen Gründen nichts geworden ist, zum Thema Studienplatzvergabe sage ich besser nichts… Wie schön, dass du dennoch etwas gefunden hast, was dir Spaß macht. Wer weiß, es ist ja nie zu spät und Lehrer werden immer gebraucht. Am Ende stehst du vielleicht doch noch vor einer Klasse 😉 Ganz liebe Grüße, Neele
Carrieslifestyle
sehr schön geschrieben! Danke
http://carrieslifestyle.com
Neele
Vielen lieben Dank! Das freut mich. Liebe Grüße, Neele
WMBG
Hey Neele!
Sehr interessanter Beitrag und ich muss sagen, dass ich das mit dem “seine Berufung finden” auch eher schwierig finde. Zugegebenermaßen habe ich mir zu diesem Thema auch noch gar keine Gedanken macht, es bleibt also spannend:D
XXX,
Wiebke von http://wiebkembg.de”
Neele
Hallo Wiebke, vielen Dank! Ist ja lustig, dass du dir darüber noch keine Gedanken gemacht hast, ich tue das schon seit Jahren 😉 Aber so ist eben jeder anders. Ganz liebe Grüße zurück, Neele
Steffi
Ein spannender Beitrag, der sehr zum Nachdenken anregt. Tatsächlich stellt sich die Frage, wie man Berufung definiert. Wenn ich es für mich als etwas definiere, das ich mit besonderer Leidenschaft oder mit besonders viel Spaß in Verbindung bringe, dann hat mein derzeitiger Beruf durchaus ein paar Anteile Berufung. Und ich finde, das sollte ein Job auch haben, denn wie viele Stunden verbringt man bei der Arbeit? Ich jedenfalls viele. Daher bin ich froh, dass ich die Frage, ob ich meine Berufung gefunden habe bzw. ausübe, zumindest ein Stück weit mit Ja beantworten kann!
Neele
Vielen Dank liebe Steffi und wie beneidenswert, dass du in deinem derzeitigen Job ein paar Anteile an Berufung gefunden hast. Ja, man verbringt wirklich sehr viele Stunden im Job, deshalb ist es umso wichtiger, dass einen dieser wirklich erfüllt. Ganz liebe Grüße, Neele
Dani
Schöner Beitrag…
Wenn ich so darüber nachdenke bedeutet Berufung für mich.. Der Freude, seinen Stärken und dem Herzen zu folgen… Dazu gehört aber auch Zeit (sich klar zu werden, auf Erfahrungen zurückzublicken) und Mut (den vermeintlichen sicheren Hafen zur Not auch zu verlassen)… Oder ist es in der Tat nur der pure Luxus sich eine Berufung zu erträumen? Sehr spannend… Danke für die Anregung, liebe Neele… Und bitte kehre deine hammermäßige “Telegenität” nicht unter den Tisch… Vielleicht ist ja auch dort deine Berufung versteckt?
Neele
Dankeschön 🙂 Ich glaube schon, dass es Luxus ist der eigenen Berufung nachzugehen und bin deshalb unfassbar dankbar dafür in einer Welt und einem Land leben zu dürfen, wo einem dies zumindest teilweise ermöglicht wird. Wie gesagt haben sehr viele Menschen sehr viele andere Probleme, als sich darüber überhaupt erst Gedanken machen zu können. Und ja, man braucht wirklich Zeit und Mut. Hat man diese und hat man seine Berufung dann gefunden sollte man auf jeden Fall alles probieren und mutig sein, dieser auch anzugehen. Ich werde mir auf jeden Fall noch mal überlegen, wie ich die Telegenität mehr nutzen kann 😉 Ganz liebe Grüße, Neele
Minnja
Ein toller Beitrag. Manchmal ist es für manche die Berufung zu finden eine Lebensaufgabe… Aber was ist genau die Berufung. ;uss es sein Job sein?
Liebste Grüße und ein bezauberndes Wochenende wünscht dir
Claudia von minnja.de
Neele
Liebe Claudia, du hast Recht, das kann wirklich eine Lebensaufgabe sein. Ich glaube nicht, dass es der Job sein muss, wenn er es ist, ist das natürlich toll. Ganz liebe Grüße zurück, Neele
Marie
Ein sehr gut geschriebener Beitrag. Das Thema Berufung ist wirklich nicht so ganz einfach. Mir geht es auch so, dass mein Beruf wirklich nur dazu da ist die Rechnungen zu begleichen. Und das man sich eigentlich einen anderen Beruf wünscht.
Dir noch einen schönen Montag !
Liebste Grüße
Marie
http://www.whatiwearinlondon.com
Neele
Liebe Marie, das geht glaube ich vielen Menschen so. Sehr schade eigentlich. Aber es kann auch sehr schwer sein, beides miteinander zu verbinden… Vielleicht klappt das ja auch bei dir irgendwann 😉 Ganz liebe Grüße, Neele
Sophie
Ach ich kenn das Problem sehr gut. oft muss man das eine tun um das andere machen zu können. ich versuch jetzt mal meine berufung zum beruf zu machen 😀 ob’s mir gelingt wird sich zeigen…
sehr schöner post auf jeden fall mit guten gedankenanstößen!
xxx,
Sophie
http://www.sophiehearts.coom
Neele
Oh wie schön, dass du diesen Schritt gehst! Da bin ich aber gespannt, und drücke die Daumen, damit alles gut geht. Ganz liebe Grüße, Neele
Cyra
Toller Beitrag, einige Dinge erkenne ich in meinem eigenen Leben wieder !
Neele
Ja, ich glaube das geht wohl sehr vielen Menschen so. Das sieht man auch an den bisherigen Kommentaren… Ganz liebe Grüße, Neele
Dani
Hallo liebe Neele,
ein sehr interessanter Beitrag. Meine Berufung finde ich habe ich eher in meinem Hobby, als in meinem Beruf gefunden.
Manchmal ist es heutzutage nicht so einfach beides in einem zu sehen/finden.
xoxo
Dani
http://www.daninanaa.com
Neele
Vielen Dank! Ja, das stimmt! Das ist wirklich nicht so einfach. Aber ich finde es ist schon mal toll, wenn man weiß, was die eigene Berufung ist. Ganz liebe Grüße, Neele
Maria
JA, ich denke ich habe meine Berufung gefunden auch wenn ich sie nur als Hobby und nicht beruflich ausübe. Nicht jede Berufung lässt sich mit dem Beruf auch immer vereinbaren, aber ich denke ich habe das gut hinbekommen! Ich finde deine Artikel sehr gut!
Dir weiterhin viel Erfolg mit deinem Blog!
Neele
Vielen lieben Dank! Ich denke auch, dass sich das nicht unbedingt immer vereinbaren lässt. Versuchen sollte man es jedoch auf jeden Fall. Liebste Grüße, Neele
Pinkpetzie
Liebe Nele,
das ist ein spannender Beitrag und ein wichtiges, ebenso wie schwieriges Thema. Mir geht es ähnlich wie dir. Ich habe meine Berufung noch nicht gefunden, aber mache einen Job, der mir sehr viel Spaß macht. Ob das nun das gleiche ist? Ich weiß es nicht. Denn sicher ist mal, ich könnte andere Dinge machen, die mir mehr Geld einbringen würden, dann wäre ich aber nicht halb so glücklich. Als Berufung sehe ich es trotzdem nicht, weil ich nie wusste, wohin der Weg gehen sollte. Manchmal bin ich mir da heute noch nicht mal so sicher. Mir ist das aber auch nicht wichtig.
Liebe Grüße an dich
Neele
Hallo du Liebe, vielen Dank! Das ist doch schon mal mega toll, dass du so viel Spaß in deinem Job hast! Ich finde auch, dass das Geld nicht so wichtig ist, wenn einem der Job richtig Spaß macht. Daran, dass Berufung auch etwas damit zu tun hat, wohin man “geführt wird” hatte ich noch gar nicht gedacht, danke für die Idee. Liebste Grüße zurück, Neele
Elisa Zunder
Liebe Neele,
ein wirklich spannendes Thema!
Ich selbst bin rundum zufrieden mit meinem Job und würde soweit gehen, dass dies momentan auch meine Berufung ist. Wie es in einigen Jahren aussieht und ob ich da noch denselben Spaß an meinem Job habe, weiß ich nicht. Was ich weiß ist aber, dass ich meinen Job dann dementsprechend anders auslegen würde, damit ich wieder Spaß bei der Arbeit hab.
Um meinen Traum zu leben musste ich durch so viele Höllenjobs und bin dankbar nun schon einen Schritt weiter zu sein….am Ziel bin ich trotzdem noch lange nicht, da es noch unendlich viele Sachen gibt, die ich im Bezug auf meinen Job noch machen möchte.
Liebst, Elisa
http://www.elisazunder.de
Neele
Wie schön, dass du momentan von deiner Berufung sprechen kannst!!! Das ist echt selten und du hast es dir verdient 🙂 Du hast völlig Recht, ich glaube ich könnte mich auch nicht jahrelang durch einen Job quälen, zumindest nicht, ohne irgendein Licht am Ende des Tunnels… Aber ich weiß auch, dass das für viele Menschen ein wirkliches Luxusproblem ist und umso dankbarer können wir sein, dass wir so viel Freude an unserer Arbeit haben. Ganz liebe Grüße aus Freiburg, Neele
Caro
Dein Beitrag hat mich sehr angesprochen, weil das auch ein Thema ist, mit dem ich mich schon lang auseinandersetze. Ich denke, es ist für viele ein Weg, das kann man nicht von heute auf morgen verwirklichen. Vor allem zu wissen, was überhaupt die eigenen Berufung ist… ufff, das ist ein Prozess. Tatsächlich kann ich es nicht verstehen, wie sich Menschen ihr ganzes Leben lang mit einer Arbeit beschäftigen können, die sie nicht lieben, nur um Geld zu verdienen. Das hat mich bereits nach 3 vier Jahren so genervt, dass ich gar nicht anders konnte, als mir Gedanken zu machen. Und ich hatte keinen schlechten Job, aber ich spürte, es ist nicht das, was mich langfristig voll erfüllt. Nun bin ich auf dem Weg, und wünsche das jeden, den Mut zu haben, ihn zu gehen. Es hat glaube ich, viel zu tun, den Mut zur Veränderung zu wagen.
Liebe Grüße von Caro von