Meine liebsten Bücher für den Herbstanfang

Im Urlaub hatte ich endlich mal wieder Zeit ganz viel zu lesen. Früher war ich eine richtige “Bücherrate”, aber seit ich den ganzen Tag vorm PC hänge, versuche ich meine Augen abends etwas zu schonen. Ich habe sehr schlechte Augen und eine Netzhauterkrankung, weswegen mir empfohlen wurde, wenigstens abends nicht zu lesen.

Urlaubszeit ist Lesezeit

Da ich im Urlaub fast nie am PC sitze, kann ich meinen Augen in dieser Zeit endlich wieder das Lesen eines Buches “zumuten”. Ich weiß nicht, wie es euch geht, aber mich entspannt wenig so sehr, wie ein Buch zu lesen. Vielleicht liegt es daran, dass man sich endlich einfach nur auf eine Sache konzentrieren kann. Nirgends ploppt etwas auf oder fährt etwas rein. Es gibt nur die sauber beschriebenen Seiten und sonst nichts.

An dieser Stelle muss ich noch erwähnen, dass ich mich strikt gegen einen Kindle o.ä. sträube. Wahrscheinlich liegt das daran, dass ich den Rest meines Lebens schon non Stop vor irgendeinem Bildschirm klebe. Zumindest das Bücherlesen möchte ich deshalb, ganz old school, fortführen. Dafür gebe ich auch gerne jedes Mal einen Koffer auf. Das ist es mir wert. (Ok, den Koffer muss ich eher aufgeben, weil ich mich nie entscheiden kann, was ich mitnehmen soll. Außerdem ist es mir ein Rätsel, wie man all seine Kosmetika in diese kleinen Flaschen bekommt. Aber anyway, es liegt AUCH an den Büchern). 🙂

Ich habe den Urlaub jedenfalls genutzt und DREI Bücher gelesen. Eins habe ich schon zuhause angefangen, aber immerhin. Da sich ja auch der Herbst hervorragend anbietet, mal wieder ein Buch zu lesen, und mir alle drei Bücher sehr gut gefallen haben, hier meine Buchtipps für den Herbst:

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Das Lächeln meiner Mutter von Delphine de Vigan

 

Dieses Buch habe ich, genau wie die beiden anderen, geschenkt bekommen. Alle haben voll und ganz meinen Geschmack getroffen, obwohl sie sehr unterschiedlich sind.

Das Lächeln meiner Mutter ist, wie ich ehrlich gesagt erst spät gemerkt habe, ein autobiografischer Roman. Er erzählt die Familiengeschichte von Delphine de Vigan und hat mich sehr bewegt. Im Fokus steht das tragische Leben ihrer Mutter, Lucile. Neben der Geschichte über Lucile, erhält man außerdem einen Einblick in das bürgerliche Paris der 50er und 60er Jahre. Obwohl das, was sich hinter der Fassade dieser Familie abspielt und auch zugleich den Anfang vom Ende des Lebens von Lucile bedeutet, schrecklich ist, schafft es Delphine de Vigan durch ihren Schreibstil, dass man nicht sicher ist, für wen man am meisten Mitleid empfinden soll.

Die Autorin taucht gemeinsam mit ihren Lesen immer weiter in die Abgründe ihrer eigenen Familie hinab, was man stellenweise fast nicht mit ansehen kann. Es ist erschreckend zu sehen, wie viel Einfluss Erlebnisse innerhalb der Familie auf ein komplettes Leben sowie das Leben dritter haben können.

Das Buch hat mir wie gesagt sehr gut gefallen. Der ständige Wechsel zwischen Vergangenheit und Gegenwart macht es nochmal ein wenig spannender. Normalerweise bin ich kein Fan von Autobiografien, doch diese liest sich wie ein Roman. Auf jeden Fall ein spannendes Buch für gemütliche Nachmittage auf der Couch.

Gut gegen Nordwind von Daniel Glattauer

Von diesem Buch hatte ich im Vorfeld schon so viel Gutes gehört, dass es jetzt endlich an der Zeit war, es zu lesen. Und was soll ich sagen, es war der Hammer. Von den drei Büchern, die ich hier vorstelle, auf jeden Fall mein Favorit. Ich habe es in drei Tagen gelesen und hätte schreien können, als es zu Ende war. Zum Glück gibt es einen zweiten Teil, den nehme ich als nächstes in Angriff.

Das Buch ist komplett in E-Mail Form geschrieben. Es geht um Emmi, die eigentlich nur ein Zeitschriften-Abo kündigen möchte. Aus Versehen schickt sie die Mail nicht an den Verlag sondern an Leo. Dieser Tippfehler entpuppt sich als schicksalshaft, denn die Beiden beginnen eine E-Mail-Freundschaft. Ich möchte an dieser Stelle nicht zu viel verraten, denn ihr solltet das Buch wirklich selber lesen, es lohnt sich. Über allem schwebt die ständige Frage: Treffen oder nicht Treffen. Bis zuletzt lässt der Autor den Leser zappeln, bis es dann zum großen Finale kommt. Wie Daniel Glattauer es schafft, diese Entwicklung zu beschreiben, von kompletter Anonymität bis hin zu ersten Gefühlen, ist großartig. Aber wie gesagt, lest am besten selbst.

Das Rosie Projekt von Graeme Simsion

Auch mit diesem Buch bin ich vermutlich sehr spät dran, denn auch dieses Werk wurde mir bereits mehrfach empfohlen. Es durfte ebenfalls mit in den Urlaub und ich habe es, genau wie die beiden anderen, verschlungen.

Das Rosie Projekt handelt von Don Tillmann, der sich vornimmt, die Frau fürs Leben zu finden. Allerdings leidet er am Asperger Syndrom, was zur Folge hat, dass er seine Frau nicht auf normalem Wege finden möchte, sondern anhand eines ausgeklügelten Fragebogens. Sein Ziel ist es, anhand dieser wissenschaftlichen Grundlage, möglichst viele Frauen auszuschließen, bis dann am Ende die “Eine” übrig bleibt, welche nicht raucht, nie zu spät kommt, keine Vegetariern ist und auch sonst möglichst viele seiner Spleens teilt. Ich habe ein wenig gebraucht um rein zu kommen. Man schließt den leicht trotteligen Don jedoch schnell in sein Herz. Als er Rosie kennenlernt, und ihn dabei beobachten darf, wie er immer weniger kapiert, dass SIE es ist, kann man endgültig nicht mehr aufhören zu lesen. Durch Rosie gelingt es Don erstmals viele seiner Zwänge abzulegen und einfach zu leben. Ein super unterhaltsames Buch, das einem auf schöne Weise zeigt, dass auf jeden Topf ein Deckel passt und Menschen, gerade durch ihre viele Besonderheiten, erst liebenswert werden.

Zum Glück gibt es hierzu ebenfalls einen zweiten Teil.

So, und jetzt interessieren mich natürlich brennend eure Buchtipps! Ich habe mir fest vorgenommen am Wochenende, wenn ich nicht am Rechner sitze, so oft wie möglich ein Buch zu lesen.

Deshalb bitte her mit den Tipps.

  • Kommentare ( 8 )

  • avatar
    Monique

    Hi Neele,
    ich habe auch “Das Rosie-Projekt” gelesen und fand es super. “Gut gegen Nordwind” hört sich aber auch sehr gut an, den Titel muss ich mir mal notieren.
    Als Liebesgeschichte kann ich dir “Das Lächeln der Frauen” empfehlen, wenn dich die Reiselust packt “Comeback mit Backpack”.
    LG Monique

    • avatar
      Neele Hofmann

      Vielen Dank für die Tipps liebe Monique! “Das Lächeln der Frauen” fand ich auch mega! “Comeback mit Backpack” kenne ich noch nicht und wird gleich notiert 😉 Liebe Grüße und eine schöne Woche, Neele

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    Tina

    oh wie cool. Danke für deine Lesetipps. Das letzte Buch erinnert mich ein wenig an Sheldon Cooper von Big Bang Theory 🙂

    LG
    Tina

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      Neele Hofmann

      Hahaha, stimmt! An den kann man dabei wirklich denken 🙂 Liebe Grüße Neele

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      Neele Hofmann

      Dankeeeee! 🙂 Ja, die habe ich auch gesehen, die ist auch mega schön. Liebe Grüße und eine schöne Woche, Neele

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    Jacky

    Liebe Neele,

    ich habe auch das Buch “Gut gegen Nordwind” gelesen. Und Ja: Es ist der Hammer. Ein unglaublich schönes und emotionales Buch. Kann ich auch nur weiterempfehlen.
    Das “Rosie-Projekt” steht schon soooo lange in meinem Bücherregal. Aber mir geht es wie dir. Seit meinem instaaccount und meinem Blog komme ich kaum mehr zum lesen :-(. Das muss sich auch unbedingt ändern.
    Das Buch “Das Lächeln meiner Mutter” kenne ich leider noch nicht. Aber laut deiner Beschreibung muss es wirklich sehr gut sein. Werde ich mir notieren. Ich kann nämlich an keinem Buchgeschäft einfach so vorbeigehen.

    Danke dir für deine persönlichen Tipps.

    Mein absolutes Lieblingsbuch: “Morgen kommt ein neuer Himmel” von Lori Nelson Spielman” Kennst du dieses Buch?
    Es ist umwerfend, wunderschön und sehr berührend.

    Viele liebe Grüsse
    Jacky
    von www. jackieshealthylife.com

    • avatar
      Neele Hofmann

      Liebe Jacky, ganz ganz lieben Dank erstmal!!! Du wirst Lachen, mir geht es wie dir, denn bei mir steht “Morgen kommt ein neuer Himmel” noch ungelesen im Regal 😀 😀 Wie gesagt, Blog, Instagram, Bürojob, da kommt man zu nichts mehr… Ich muss aber unbedingt auch außerhalb des Sommerurlaubs wieder mehr lesen. Nichts entsannt mich mehr. Ganz liebe Grüße zurück, Neele

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